Snofru (oder auch Snefru) war der erste Pharao der 4. Dynastie und regierte für knapp 50 Jahre um 2.600 v. Chr. in Ägypten. Von seinen Feldzügen nach Lybien und Nubien kehrte er mit mehr als 8.000 Gefangenen zurück und schuf auf diese Weise mit Arbeitskräften, Minen und Steinbrüchen die Voraussetzungen
für den Pyramidenbau. Während seiner Regierungszeit wurden in zahlreichen Bauprojekten entscheidende Fortschritte in der Baukunst und Steinbearbeitung vollbracht. Mit dem Bau der Pyramide von Snofru, auch als die Nördliche oder Rote Pyramide bekannt, gilt er als der Erbauer der ersten echten geometrischen Pyramide. Sein Sohn, Pharao Cheops, nutzte die bautechnischen Erkenntnisse Snofrus und führte diese Leistungen mit dem Bau der Pyramide von Gizeh später fort. Die Pyramide von Snofru liegt im knapp 30 km südlich von Kairo gelegenen Dahschur am Westufer des Nils und wurde aus etwa 3.830.000 Steinblöcken erbaut. Sie hat eine Basislänge von 220 m und erreicht bei einem Neigungswinkel von 43 Grad eine Höhe von 105 m. Aufgrund der rötlichen Färbung des verwendeten Baumaterials wird sie heute auch als Rote Pyramide bezeichnet.
Auftretende Probleme beim Bau der Knickpyramide (die "Südliche Pyramide"), die u. a. dazu führten, dass der Neigungswinkel in der mittleren Bauphase von 54 Grad auf 43 Grad korrigiert wurde und so der namensgebende Knick in den Seitenflächen entstand, ließen Snofru von seinem Plan abweichen, sich dort bestatten zu lassen und er begann stattdessen mit dem Bau der Roten Pyramide. Diese wurde von Beginn an mit einem Neigungswinkel von 43 Grad entworfen, die Steine wurden exakter behauen und nahtloser gestapelt. Diese Verbesserungen in der Planung und Bautechnik ließen ein architektonisches Meisterwerk entstehen. Bei Fertigstellung wurde sie mit dem Namen "Snofru erscheint in Ruhm" betitelt.
Die Pyramide von Snofru
Als die dritthöchste Pyramide in Ägypten zählt die Pyramide des Snofru heute zu den eindruckvollsten ägyptischen Sehenswürdigkeiten. Da sich die Pyramiden von Dahschur lange Zeit in einem militärischen Sperrgebiet befanden und erst Mitte der 1990er Jahre der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, sind sie dennoch relativ unbekannt und noch immer ein Geheimtipp unter den ägyptischen Sehenswürdigkeiten.