Im Jahr 2007 war es das meist besuchte Museum der Hauptstadt und ein beliebtes Ausflugsziel von Schulklassen und Touristen. Die Rede ist vom Jüdischen Museum im Berliner Bezirk Kreuzberg, welches im Jahr 2001 seine Tore öffnete.
Schon allein der Anblick des Gebäudes ist für Kunst- und Architekturinteressierte ein absolutes Highlight, denn der zick-zack-förmige Bau erinnert an einen zersplitterten Davidstern, den Millionen Juden zu Zeiten des Holocaust als Kennzeichen tragen mussten. Entworfen wurde der Bau vom amerikanischen Star-Architekten Daniel Liebeskind, der es schafft mit seinen Ideen und seiner Kreativität die Geschichte der Juden sehr nahe zu bringen. So befinden sich zum Teil extrem scharfe Winkel und schiefe Böden im Museum, so dass Besucher häufig nur langsam und unsicher voran kommen. Auch gibt es viele kleine Räume ohne Fenster, was oftmals ein sehr beklemmendes Gefühl hervorruft. All diese architektonischen Elemente sind nicht etwa versehentlich entstanden, sondern vom Architekten bewusst integriert, damit einem die damaligen schweren und unsicheren Zeiten der Juden besser und intensiver bewusst werden.
Das Jüdische Museum in Berlin
Das Jüdische Museum gibt einen Einblick in die 2000 Jahre alte Geschichte der Juden, wobei der Schwerpunkt der Dauerausstellung auf der Zeit der Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten ab 1933 liegt. Besucher können sich Dokumente, Fotos und tragische Berichte einzelner Juden anschauen, sich in originalgetreu nachgebauten Räumen umschauen und den Garten des Exils begutachten. Die Luft, der Geruch, der unebene Boden - alles soll an die Millionen Juden erinnern, die zu Zeiten des Holocaust elendig starben. Im Jüdischen Museum befinden sich zahlreiche Achsen mit unterschiedlichen Themengebieten. Ein kurzer Besuch der Anne-Frank-Achse ist sicherlich genauso interessant, wie der Bereich der Nazi-Dokumente, die hinter Glasvitrinen ausgestellt sind. Langeweile kommt in diesem Museum in keinem Fall auf und so mancher wird wohl nach Verlassen des Gebäudes noch etwas länger über die früheren Zeiten nachdenken.
Jüdisches Museum in Berlin (Detailansicht)
Neben der ganzen tragischen und traurigen Geschichten der Juden, werden im Jüdischen Museum jedoch auch faszinierende Dinge über die jüdische Kultur nahegebracht und man kann traditionelle jüdische Lebensmittel und Souvenirs kaufen. Zu verschiedenen Anlässen gibt es wechselnde Ausstellungen im Jüdischen Museum, die frühzeitig angekündet werden und immer wieder zahlreiche Touristen anlocken.