Im 13. Jahrhundert war Freiburg von gigantischen Stadtmauern umzingelt in denen sich insgesamt vier Tore befanden, die vorrangig als Handelsstraße dienten. Nur noch zwei der vier Stadttore sind heute erhalten und für die Freiburger von besonderem
Wert. Noch immer prägen sie das Stadtbild und erinnern an die ereignisreiche Vergangenheit Freiburgs. Die Stadttore sind ein beliebtes Fotomotiv und auch häufig auf Postkarten zu finden. Das Martinstor ist das älteste Stadttor, durch welches die berühmte Kaiser-Joseph-Straße führt. Vor vielen Jahrhunderten war diese Straße eine wichtige Handelsstraße, heute befinden sich auf ihr Restaurants und Geschäfte, die eigentlich zu jeder Jahreszeit gut besucht sind. Anfang des 13. Jahrhunderts befand sich eine große bewegliche Brücke vor dem Martinstor, die schnell hochgezogen wurde, sobald sich Feinde näherten. Das Tor an sich beherbergte ein Gefängnis, in dem vor allem Frauen untergebracht wurden, die man als Hexen ansah. Heute erinnert eine Gedenktafel an einige Frauen, die damals der Hexenverbrennung zum Opfer fielen. Im 19. Jahrhundert wurde das Martinstor komplett erneuert, was bei vielen Freiburgern zunächst Entsetzen auslöste. Es wurde dreimal so hoch gebaut und bietet nun sieben Etagen, die zu Erkundungstouren einladen. Der Baustil erinnert jedoch noch immer an die früheren Jahrhunderte, so dass das Martinstor seinen ursprünglichen Charme nicht verloren hat.
Das Schwabentor ist das jüngere der beiden Tore, aber nicht weniger sehenswert. Auch hier führte damals eine wichtige Handelsstraße hindurch, die so genannte Salzstraße. Das Schwabentor bedeutete den Menschen immer sehr viel und wurde daher Tag und Nacht überwacht und gut verteidigt. Innerhalb der Stadtmauern fühlte man sich dadurch sehr sicher und beschützt. Auch das Schwabentor wurde im Laufe der Jahre häufiger umgebaut und erweitert. Heute ist es der große Glockenturm mit der Zwiebelhaube, der von Touristen schon von Weitem gut erkannt wird und zur Orientierung dient. Das Tor ist mit einem stilvollen Bild eines Kaufmannes geschmückt, welcher vor mehreren Hundert Jahren die Stadt mit Salz versorgte. Besonderes Highlight ist das kleine Museum im Schwabentor, welches ganz tief in die Geschichte der Stadt Freiburg eintauchen lässt. Kleine Zinnfiguren sind so in Szene gesetzt, dass sie wichtige Ereignisse der Stadt darstellen und so eine spannende Reise durch die Vergangenheit ermöglichen. Besucher sind meist unheimlich angetan von den Zinnfiguren und Dekorationen des Museums im Schwabentor.
Die beiden noch erhaltenen Stadttore sind unheimlich stilvoll und werten das Bild der Altstadt Freiburg erheblich auf. Zwar wurden sie immer wieder neu aufgebaut und modernisiert, dennoch erinnern sie an die Vergangenheit der Stadt und wecken die Neugier der Stadtbesucher. Gedenktafeln und Museen vermitteln dann noch einmal mehr Informationen für Jung und Alt. Einmal durch die Stadttore zu laufen ist bei einem Besuch der Stadt schon ein Highlight an sich.