Der Komodo-Nationalpark umfasst neben einigen kleineren Eilanden die drei großen indonesischen Inseln Komodo Padar, Komodo und Rinca und dient in erster Linie dem Schutz des Komodo-Warans. Der Sitz der Nationalparkverwaltung befindet sich auf
der nicht direkt zu diesem gehörenden Insel Flores, von wo aus auch die meisten Fahrten in den Nationalpark unternommen werden. Ausgangspunkt für den Ausflug in den Komodo-Nationalpark ist dann die Stadt Labuan Bajo. Des Weiteren werden Tagesausflüge in den Nationalpark von Bali und Lombok aus angeboten. Beim Komodo-Waran, dessen Verbreitungsgebiet auf den Nationalpark und wenige seiner Nachbarinsel beschränkt ist, handelt es sich um die größte Echse der Welt. Da die Komodowarane sich gegenüber dem Menschen von Natur aus scheu verhalten, werden sie durch angebotenes Futter angelockt. Diese Maßnahme widerspricht eigentlich dem Grundgedanken eines Nationalparks, da es sich um einen spürbaren Eingriff in die Natur handelt. Auf der anderen Seite ist der Tourismus für die Finanzierung des Schutzes der Echsen zwingend erforderlich. Da die den Komodo-Nationalpark besuchenden Touristen selbstverständlich Warane sehen wollen, lässt sich das Füttern der Tiere nicht vermeiden.
Komodore sind tagaktiv und haben ein sehr großes Beutespektrum, sie sind aber auch Aasfresser. Bei der einheimischen Bevölkerung innerhalb ihres Verbreitungsgebietes lässt sich ein ambivalentes Verhalten gegenüber den Tieren beobachten, da diese einerseits gelegentlich Ziegen angreifen oder zum Trocknen aufgehängtes Fleisch fressen, andererseits aber auch dank des Tourismus eine wichtige Einnahmequelle darstellen.
Der im Jahr 1980 eingerichtete und elf Jahre später seitens der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannte Nationalpark Komodo ist nicht ausschließlich auf Grund der dort lebenden Warane interessant. Er bietet dem Besucher auch eine sehr schöne Lebenswelt im Wasser, welche bei Tauchgängen an den Korallenriffen beobachtet werden kann. Des Weiteren leben auch auf dem Land einige weitere seltene Tiere, von welchen der Mähnenhirsch besonders auffällig ist. Diese Hirschart, welche zudem eine wichtige Beute des Komodo-Warans darstellt, kommt in Indonesien außer im Nationalpark auch auf Java und Bali vor. Sie ist relativ klein und durch ihr typisches graues Fell gekennzeichnet.
Der Tourismus auf den zum Komodo-Nationalpark gehörenden Inseln erfolgt überwiegend in der Form von Tagesauflügen. Bei Mehrtagesausflügen ist die Übernachtung auf dem Schiff üblich. Eine Wanderung im Nationalpark soll aus Sicherheitsgründen grundsätzlich mit einem geschulten Führer unternommen werden. Komodowarane greifen den Menschen zwar nur selten und ausschließlich zur Verteidigung an, auf Grund ihres Giftes kann ein Biss jedoch eine unheilbare Erkrankung auslösen. In einer geführten Gruppe ist der Mensch sicher und kann die faszinierenden Tiere gut beobachten.