Wer eine Reise nach Rom unternimmt, der sollte unbedingt die Vatikanischen Museen besuchen, um sich die Sixtinische Kapelle anzusehen. Eigentlich liegt dieses Meisterwerk der Kunstgeschichte nicht in Italien, denn die Vatikanischen Museen gehören zum Staatsgebiet des Vatikan.
Die Sixtinische Kapelle ist eine herausragende Sehenswürdigkeit. Erst wenn man diese großen Kunstwerke Michelangelos mit den eigenen Augen gesehen hat, kann man ermessen, wie grandios und einmalig sein Meisterwerk tatsächlich ist. Der Betrachter wird vor Eintritt in die Sixtinische Kapelle ermahnt ruhig zu sein, denn die Sixtinische Kapelle ist bis heute ein Ort der Andacht und der inneren Einkehr. Es ist kein einfacher Museumsraum. In der Kapelle wählten die Kardinäle im Konklave zu jeder Zeit den neuen Papst. Sehr andächtig sieht man die meisten Besucher in der Kapelle stehen oder auf den Bankreihen an den Wänden sitzen. Der Blick der meisten geht direkt nach oben zu den Deckengemälden. Egal, ob der Betrachter gläubig ist oder nicht, ehrfürchtig schauen alle das Werk des Michelangelo an. Es entsteht ein dreidimensionaler Eindruck, einzelne Figuren und Säulen scheinen aus der Decke herauszuragen. Einen Ausschnitt aus den 40m mal 13m großen Deckenfresken kennen viele, nämlich die beiden sich beinahe berührenden Finger von Gott und Adam. In dieser Szene hat Michelangelo eindrucksvoll illustriert, wie Gott den Adam erschaffen hat. Diese allgemein bekannte Szene ist lediglich ein kleiner Teil des Gesamtwerkes über die Schöpfungsgeschichte.
Deckengemälde in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan
Ein weiteres Meisterwerk Michelangelos befindet sich an der Altarwand der Sixtinischen Kapelle, es nimmt die gesamte Wandseite ein. Gezeigt wird hier das Jüngste Gericht. Die ursprüngliche Nacktheit der dargestellten Figuren, musste Michelangelo auf Geheiß des damaligen Papstes mit Gewändern und Tüchern übermalen. Bei dieser eindrucksvollen Sehenswürdigkeit finden die weiteren Wandgemälde der Sixtinischen Kapelle weniger Beachtung, obwohl sie ebenfalls von namhaften Künstlern aus Italien geschaffen wurden. Die Fresken der Sixtinischen Kapelle wurden 1994 restauriert, sie erscheinen nun in ihren hellen und kräftigen Farben dem heutigen Besucher zunächst ungewöhnlich. So kühn und farbenfroh erstrahlten allerdings die Originalfarben.