In der Karibik zählt Jamaika zu einem der wohlhabenden Inselstaaten mit einer guten Infrastruktur, modernen Bauwerken und einer stabilen Politik, dennoch lebt jeder Fünfte unter der Armutsgrenze und die Kluft zwischen Arm und Reich ist groß. Der
Entwicklungsstand des Staates ist eher mittelmäßig, aber in den letzten Jahren hat man verstärkt wichtige Wirtschaftssektoren ausgebaut und verbessert. Der bedeutendste Wirtschaftszweig ist der Tourismus in Jamaika. Jährlich besuchen rund zwei Millionen Menschen den Staat, was enorme Geldsummen einbringt. Die Baubranche boomt, denn stetig werden neue Hotels und touristische Highlights entwickelt, die den Tourismus weiter antreiben. Zirka 60 Prozent aller Beschäftigten in Jamaika arbeiten im Dienstleistungsgewerbe, davon die meisten im Fremdenverkehr oder im Hotelgewerbe. Der Tourismus wird auch noch in den nächsten Jahren sehr wichtig sein und sicherlich weiter ansteigen. Zirka 20 Prozent der Einnahmen werden durch die Landwirtschaft erzeugt. Jamaika ist bekannt für den guten Blue Mountain Kaffee, aber auch Bananen, Zuckerrohr, Zitrusfrüchte und Rum sind wichtige Exportgüter, die täglich aus dem Land geschippt werden.
Jamaikas Export von Piment (auch als Jamaikagewürz bezeichnet) deckt den gesamten Weltbedarf und ist eines der wichtigsten Exportschlager des Inselstaates. Auch Gips und Bauxit werden vorrangig exportiert und finden überall in der Welt Abnehmer. Die Industrie in Jamaika ist also ebenfalls auf dem Vormarsch, aber im Vergleich zur Landwirtschaft eher zweitrangig. Die Viehzucht und Forstwirtschaft findet in Jamaika kaum Beachtung und dient meist lediglich privaten Zwecken. Viele Menschen besitzen Farmen und Waldstücke, was jedoch nicht dem Export Jamaikas zugute kommt.
Die größten Handelspartner Jamaikas sind die USA, aber auch einige europäische Staaten, sowie Venezuela, Kanada und China haben Handelsverträge mit dem Inselstaat und sind sowohl Abnehmer, als auch Lieferant von Gütern. Der Import Jamaikas ist hoch und besteht vorrangig aus chemischen Produkten und Textilien. Die USA sind mit über 40 Prozent Hauptlieferant des Karibikstaates.
Jamaika durchlebte viele wirtschaftliche Krisen und war zum Teil auf Wirtschaftshilfen angewiesen. Im Jahr 1990 herrschte eine verheerende Dürre, die nicht nur eine wirtschaftliche Stagnation zur Folge hatte, sondern auch viele Leben forderte. Nachdem im Jahr 2000 ein wirtschaftlicher Aufschwung folgte, litt Jamaika nur ein Jahr später unter den Folgen des Terroranschlages vom 11. September. Dann ging es die nächsten Jahre bergauf, bis im Jahr 2005 ein schlimmer Hurrikan die Wirtschaft mal wieder zum Erliegen brachte. Zur Zeit ist die Wirtschaftslage entspannt und entwickelt sich positiv.