Beschreibung/Ursache Verursacht wird Cholera durch das Bakterium Vibrio cholerae. Die Cholera ist eine gefürchtete Durchfallerkrankung, denn unbehandelt endet die Krankheit in gut 60% der Fälle tödlich. Cholera wird meist durch mit Fäkalien kontaminiertes Trinkwasser und Lebensmittel übertragen.
Eine Infektion mittels Schmierinfektion, sowie durch Kontakt mit infizierten Personen ist ebenfalls möglich. Cholera kommt vor allem in Ländern vor, wo die hygienischen Bedingungen nicht ausreichend sind. Vor allem in Afrika, Südamerika und Südostasien werden immer wieder Fälle von Cholera gemeldet. Hierzulande kommt Cholera nur vereinzelt vor, meist wird die Krankheit aus einem der genannten Gebiete von Reisenden eingeschleppt. Die Vibrionen gehören in die Gruppe der Toxin bildende Bakterien. Das Gift, das die Bakterien produzieren, wirkt vor allem im Dünndarm, wo es in Folge zu extrem starken Flüssigkeitsverlusten kommt. Der Flüssigkeitsverlust kann bis zu 25 Liter pro Tag erreichen und ist somit lebensbedrohlich. Die Erreger können sogar noch Monate nach einer ausgestandenen Choleraerkrankung weiterhin mit dem Stuhl ausgeschieden werden. Als natürliches Reservoir von Cholera Bakterien dient einzig der Mensch.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen wenigen Stunden bis 5 Tage.
Symptome/Diagnose Zu den ersten Symptomen einer Cholera Erkrankung zählen plötzlich auftretende dünnflüssige Durchfälle, Übelkeit und – nicht immer – auch Erbrechen. Es ist wichtig, bereits bei den ersten Symptomen dafür zu sorgen, dass der Erkrankte die verlorene Flüssigkeit wieder zu sich nimmt, auch der Elektrolythaushalt muss umgehend wieder ausgeglichen werden. Da viele der Patienten auch erbrechen, ist eine Behandlung im Krankenhaus deutlich sinnvoller. Der starke Flüssigkeitsverlust führt binnen kurzer Zeit zur Austrocknung, deshalb muss man bereits beim Auftreten erster Symptome sofort handeln und eine medizinische Betreuung veranlassen. Gerade der Elektrolytverlust bringt den gesamten Körper aus dem Gleichgewicht. Da wichtige Nährsalze ausgeschwemmt werden, kommt es in Folge zu heftigen Muskelkrämpfen, vor allem in den Waden. Wird der Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten nicht ersetzt, erleiden die Patienten ein Nierenversagen.
Eine einwandfreie Diagnose wird durch den Erregernachweis im Stuhl gestellt. Auffallend ist, dass der Stuhl praktisch nur aus Wasser und den Bakterien besteht. Mit einer Therapie muss im Fall einer Choleraerkrankung – aber auch bereits beim Verdacht darauf – begonnen werden. Die Wichtigkeit liegt auch darin, dass die Erkrankung durchaus mit anderen Durchfallerkrankungen verwechselt werden könnte. Vor allem im Anfangsstadium unterscheidet sich eine Cholera Erkrankung kaum von anderen Reisekrankheiten, die mit Durchfall einhergehen.
Therapie/Verlauf In erster Linie besteht der Schwerpunkt der Therapie darin, die verloren gegangene Flüssigkeit sofort zu ersetzen. Hierfür gibt es spezielle Trink- und Infusionslösungen, wobei der Infusionslösung der Vorrang gegeben wird, insbesondere in Fällen, wo die Patienten nicht nur unter den wässrigen Durchfällen, sondern auch unter Erbrechen leiden. Die Dauer der Krankheit, sowie der Verlauf können mit speziellen Antibiotika deutlich verkürzt werden. Je eher die Therapie eingesetzt wird, umso besser stehen die Chancen auf eine vollständige Genesung. Wer selbst bei sich, oder anderen Mitreisenden die ersten Symptome beobachten kann und weit und breit kein Arzt aufzutreiben ist, kann sich auch selbst helfen, indem er ein Liter Trinkwasser – am besten natürlich gefiltert – mit einigen Teelöffeln Zucker und einem Teelöffel Salz mischt und diese Lösung trinkt. Diese Lösung sollte jedoch nur als Notlösung dienen, eine ärztliche Behandlung ist in jedem Fall zwingend notwendig.
Die Erkrankung verläuft in der Regel relativ mild, sofortige ärztliche Hilfe vorausgesetzt. Problematisch ist in vielen Fällen, dass die Erkrankung mit anderen Durchfallerkrankungen, wie Salmonellosen verwechselt werden kann. Bei rechtzeitigem Therapiebeginn ist mit einem milden Verlauf zu rechnen. Nur in besonderen schweren Fällen und bei fehlender medizinischer Versorgung kann es im Verlauf zu Komplikationen, wie Austrocknung, Nierenversagen, Kreislaufversagen kommen. Wichtig zu wissen:
Der bloße Verdacht, die Erkrankung, sowie der Tod durch Cholera sind meldepflichtig!
Prophylaxe/Impfung Es existiert zwar eine Schutzimpfung gegen Cholera, diese wird jedoch nur in Ausnahmefällen verabreicht. Im Allgemeinen kann jeder selbst vorbeugen, indem er kontaminiertes Leitungswasser meidet. Im Urlaubsland immer nur Mineralwasser in Flaschen kaufen und trinken. Auch bei der Lebensmittelhygiene, sowie bei der persönlichen, körperlichen Hygiene sollte man mit mehr Gründlichkeit, als zu Hause vorgehen. Infizierte Personen werden für etwa 5 Tage unter Quarantäne gestellt. Für Zähneputzen und Waschen sollte man auch besser abgekochtes, oder zumindest gefiltertes Wasser benutzen. Nur so kann man Cholera wirksam vorbeugen.