Beschreibung/Ursache Die Echinokokkose wird durch die Finnen von Bandwürmern verursacht. Überträger der Bandwürmer sind je nach Art des Erregers Hunde, oder Füchse. Die Erkrankung kann weltweit auftreten, häufiger betroffen sind jedoch kühlere Regionen. Bei den Echinokokken dient der Mensch als Zwischenwirt.
Während der Hundebandwurm weltweit zu finden ist, ist der Fuchsbandwurm vermehrt in den USA, Sibirien, Japan, Mittel- und Osteuropa, sowie in der Türkei anzutreffen. Echinococcus granulosus wird der Hundebandwurm bezeichnet, der Fuchsbandwurm trägt den Namen Echinococcus multilocularis. Beide Erreger sind nur einige Millimeter lang, doch beide können im menschlichen Körper enormen Schaden anrichten. Die Erreger, bzw. deren Eier befinden sich im Kot von Hunden und Füchsen (je nach Bandwurmart). Die Übertragung erfolgt in der Regel durch den Verzehr von Waldfrüchten, wie Waldbeeren etc. Eine Infektion durch den Verzehr von nicht ausreichend gekochtem Fleisch, das mit Echinokokken infiziert ist, ist ebenfalls möglich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
In verschiedenen menschlichen Organen entwickeln sich die Eier zu den Finnen. Wo dieser Entwicklungsprozess abläuft, bilden sich in den Organen Zysten. In ungünstigen Fällen können diese Zysten aufbrechen und deren Inhalt verteilt sich im Bauchraum. Die Folge ist eine lebensbedrohliche Bauchhöhlenentzündung.
Symptome/Diagnose Zunächst bemerken die Patienten nichts von ihrer Infektion. Symptome treten erst auf, wenn die Zysten eine bestimmte Größe erreicht haben. Dieser Prozess kann bis zu mehreren Jahren dauern. Sind die Zysten entsprechend groß geworden, rufen sie in den betroffenen Organen schwere Funktionsstörungen auf, die eigentlich zu den Symptomen führen. Die Symptome können leider nicht explizit bestimmt werden, da sie immer davon abhängen, welche Organe in welchem Maß betroffen sind. Der Hundebandwurm befällt in den meisten Fällen die Leber, in geringem Maß die Lunge. Allerdings sind weitere Organe, wie Nervensystem, Milz, oder Herz, auch gefährdet, auch, wenn diese nur selten von den Hundebandwürmern befallen werden.
Der Fuchsbandwurm befällt in fast allen Fällen die Leber. Ein Befall in anderen Organen ist äußerst selten.
Eine Diagnose zu stellen, ist gerade im Anfangsstadium beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, allein schon aus dem Grund, dass die meisten Patienten überhaupt keine Beschwerden haben. Bildgebende Verfahren, wie Ultraschall, oder CT tragen viel dazu bei, eine Echinokokkose feststellen zu können. Werden im Körper Zysten operativ entfernt, kann das Material ebenfalls unter dem Mikroskop untersucht werden. Ein Nachweis von Antikörpern gilt nicht als sicher. Man kann an Echinokokkose erkrankt sein, ohne, dass sich Antikörper nachweisen lassen.
Therapie/Verlauf Die Therapie bei der Echinokokkose besteht in der Regel aus der chirurgischen Entfernung der Zysten. Die Gabe von Anti-Wurm-Mittel ist nur bei Patienten erfolgsversprechend, die nicht operiert werden können. Auch die Entfernung der Zysten bringt leider keine 100%-ige Sicherheit, vollständig zu genesen. In manchen Fällen treten Rückfälle auf.
Beim Fuchsbandwurm ist zwar auch die Entfernung der Zysten die erste Therapiemöglichkeit, die Prognose ist jedoch deutlich schlechter, als beim Befall durch den Hundebandwurm. Ist der Befall deutlich fortgeschritten, so, dass die Zysten nicht entfernt werden können, wird auf eine medikamentöse Therapie mit Anti-Wurm-Mitteln zurückgegriffen.
Die Möglichkeit, an der Echinokokkose zu sterben, ist beim Fuchsbandwurm, sofern die Krankheit nicht behandelt wird, groß. Der Verlauf von Echinokokkose, verursacht durch den Hundebandwurm, gestaltet sich relativ mild, vorausgesetzt, es erfolgt eine medizinische Behandlung.
Prophylaxe/Impfung Eine Impfung gibt es gegen die Echinokokkose nicht, einzig der Mensch selbst kann sich davor schützen. Vermeiden Sie es, ungewaschene Waldfrüchte, wie Waldbeeren, oder Pilze zu essen, und meiden Sie nach Möglichkeit den Kontakt zu möglichen Wirtstieren, wie Hunde und Katzen. Lassen Sie Ihre Haustiere regelmäßig entwurmen, so sinkt auch die Gefahr, dass Ihre Haustiere zum Wirt werden können. Rohes und unausreichend gekochtes Fleisch kann auch Eier der Parasiten enthalten. Beim Kochen können die Eier der Erreger jedoch abgetötet werden. Dies gilt nicht für das Einfrieren!