Beschreibung/Ursache Hepatitis A wird durch Hepatitis-A-Viren verursacht und ruft eine Entzündung der Leber hervor. Die Übertragungswege sind verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel, aber auch Schmierinfektionen bei mangelnder Hygiene. Vorsicht ist geboten bei Muscheln aus dem Mittelmeer.
Statistiken zufolge sind etwa 40% der Muscheln, die aus dem Mittelmeer stammen, mit Hepatitis A belastet. Schalentiere tragen das Virus ebenfalls in sich. In beiden Fällen hilft nur eins: Muscheln und Schalentiere gut abkochen. Bei 70°C können die Viren abgetötet werden.
Symptome/Diagnose Die Mehrheit der Patienten (etwa zwei Drittel) weist keine Symptome aus. In den meisten Fällen verläuft die Infektion unbemerkt und heilt auch selbst vollständig aus. Patienten, die Symptome aufweisen, klagen zunächst über leichtes Fieber unter 38°C, Übelkeit, Erbrechen, Gewichtsverlust, Appetitverlust, sowie Druckschmerzen im rechten Oberbauch. Etwa eine Woche nach Auftreten der ersten, untypischen Symptome tritt Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut, und/oder Augen, Dauer etwa 4-8 Wochen) auf. Allmählich färbt sich der Urin dunkel, und der Stuhl verliert an Farbe. Eine allgemeine Besserung tritt etwa zeitgleich mit der Gelbfärbung der Haut ein. Während andere Hepatitis Erkrankungen chronisch und mit Komplikationen bespickt verlaufen, verläuft eine Hepatitis A Erkrankung meist mild und ohne Komplikationen.
Da die anfänglichen Beschwerden untypisch sind, kann man aufgrund der Symptome keine eindeutige Diagnose stellen. Erst die Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Art der Erkrankung. Im Blut werden neben den Veränderungen der Leberwerte auch Antikörper nachgewiesen. Die Antikörper wiederum geben Aufschluss darüber, um welche Hepatitis Infektion es sich handelt.
Inkubationszeit: 2-7 Wochen.
Therapie/Verlauf Eine spezielle Therapie gegen Hepatitis A existiert nicht. Im Rahmen einer Behandlung werden nur die Symptome behandelt. Die Behandlung kann auch ohne einen stationären Aufenthalt erfolgen, sofern auf eine penible persönliche Hygiene geachtet wird. Während der Therapie ist es unbedingt notwendig, auf Alkohol und anderen Genuss- und Lebensmittel, die die Leber schädigen können, vollkommen zu verzichten. Zwar ist eine strenge Diät nicht notwendig, doch sollte man während der Therapie auf eine fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung großen Wert legen, damit die Leber nicht zusätzlich belastet wird. Auch die Gabe von Medikamenten ist bei Hepatitis A nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, sie dienen der Bekämpfung der Beschwerden, wie Erbrechen, Durchfall etc.
Hepatitis A gehört zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten, auch, wenn der Verlauf meist komplikationslos und milde verläuft. In der Regel sind keine Komplikationen zu erwarten, nur in ganz seltenen Fällen treten Folgebeschwerden, wie Bauchspeicheldrüsenentzündung, Lungenentzündung, oder Herzmuskelentzündung auf. Diese Komplikationen können lebensbedrohlich sein, bei geringstem Verdacht sollte der behandelnde Arzt unverzüglich informiert werden. Eine Hepatitis A Infektion verläuft nur extrem selten tödlich. Eine ausgestandene Hepatitis A Infektion bringt lebenslange Immunität.
Prophylaxe/Impfung Eine Vorbeugung ist mittels Impfung möglich und sollte auch durchgeführt werden. Empfohlen ist die Impfung bei Reisen in Länder mit mangelhaften hygienischen Bedingungen, sowie in Risikogebiete. Auch Personen, die zu den Risikogruppen zählen (auch wenn sie nicht verreisen) sollten sich gegen Hepatitis A impfen lassen. Hierbei sind gemeint: Medizinisches Personal, Homosexuelle Männer, Personen, die an chronischer Erkrankung der Leber leiden, sowie Personen, die berufsbedingt mit Fäkalien in Berührung kommen könnten (Mitarbeiter von Klär- und Kanalisationswerken). Seit einiger Zeit wird auch eine aktive Kombiimpfung (Hep. A + Hep. B) angeboten. Durch die Kombination zweier Impfstoffe ist man gegen zwei Hepatitis Erkrankungen ausreichend geschützt.