Die Tollwut ist eine weltweit vorkommende Viruserkrankung, die unbehandelt zum Tod führt. Eine Impfung ist vor allem bei Reisen in den Tropen und Subtropen empfehlenswert.
Tollwut
Beschreibung/Ursache Die Tollwut gehört zu den Infektionskrankheiten, die als überaus lebensbedrohlich eingestuft werden müssen. Übertragen wird die Infektion durch Säugetiere und Vögel. Eine Infektion kommt häufiger vor, als man zunächst denken würde. Jährlich werden etwa 10 Millionen Infektionen erfasst.
Jährlich sterben über 50.000 Menschen durch eine Tollwutinfektion, meist, weil eine schnelle Behandlung ausbleibt. Tollwut ist eine Erkrankung, die weltweit – bis auf Japan, Australien, Neuseeland und England – vorkommt. Tollwut wird durch das Lyssavirus verursacht. Der Erreger wird in der Regel durch einen Biss oder Kratzer übertragen. Wer im Urlaub Katzen und Hunde streichelt, sollte sich danach umgehend die Hände waschen. Eine Übertragung durch intakte Haut ist zwar nicht möglich, wohl aber, wenn man mit den ungewaschenen Händen (nach dem Streicheln der Tiere) die Augen reibt. Das Infektionsrisiko wird bei vielen Menschen unterschätzt, dabei kann der Erreger auch durch nicht blutende Verletzungen durch winzige Bisse oder Kratzer übertragen werden.
Symptome/Diagnose Die Inkubationszeit beträgt etwa 3 bis 10 Wochen, wobei man beachten sollte, je näher die Eintrittsstelle des Erregers zum Gehirn liegt, umso kürzer ist die Inkubationszeit. Eine Tollwutinfektion durchläuft drei Krankheitsphasen (Stadien). Die Symptome zeigen sich in den verschiedenen Phasen unterschiedlich. So werden die Phasen und deren Symptome unterteilt:
Phase 1: Die Symptome, die hier auftreten, lassen keinen eindeutigen Schluss auf eine Tollwutinfektion geben. Diese sind: - Fieber - Übelkeit - Erbrechen - Kopfschmerzen - Durchfall - Unterleibsschmerzen / Bauchschmerzen in seltenen Fällen kommt noch Husten dazu. Weitere Symptome sind Reizbarkeit und Licht- und Lärmempfindlichkeit, das Fieber steigt in den meisten Fällen fortwährend an.
Phase 2: Die Phase 2 wird auch als Akutphase bezeichnet, in deren Verlauf folgende Symptome auftreten: - Hyperaktivität - Krämpfe und Muskelzuckungen - Angstzustände - Wechselhafte Stimmung (Depressiv-Agressiv) - Angst vor Wasser - stark ausgeprägte Unruhe Bereits die akustische, sowie optische Wahrnehmung von Wasser führt bei den Patienten zu schweren Krämpfen und Unruhe. Hiervon ist die gesamte Muskulatur betroffen, die Patienten befinden sich in Todesangst.
Phase 3: Die dritte Phase von Tollwut wird als Paralyse genannt. In dieser Phase treten kontinuierlich Lähmungen auf. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Wichtig zu wissen bei Tollwut: Sobald sich erste Symptome zeigen, kann es für eine erfolgreiche Behandlung zu spät sein. Kaum ein Mensch, der die Erkrankung überlebt hat, nachdem sich die ersten Symptome gezeigt hatten. Am besten also nach Verletzungen durch ein Tier, sofort zu einem Arzt gehen.
Die Diagnose lässt sich häufig durch die Befragung des Patienten und dem Krankheitsbild stellen. Ein Nachweis des Erregers erfolgt durch Untersuchungen des Speichels, der Augenhornhaut, sowie der Hirnflüssigkeit. Hier kann vielmehr das Erbgut des Erregers nachgewiesen werden.
Therapie/Verlauf Eine Therapie, nachdem sich erste Symptome gezeigt hatten, ist nicht mehr wirkungsvoll. In so einem Fall werden nur die Symptome behandelt und kann versucht werden, die Beschwerden zu lindern. Eine Heilung ist praktisch ausgeschlossen. Die Zeitspanne zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Tod liegt bei gerade mal einer Woche. Eine Schutzimpfung ist möglich und sollte auch in Anspruch genommen werden. Bei leichten Verletzungen, wie Kratzer, oder Bisse sollte sofort eine Schutzimpfung verabreicht werden. Nach dem Kontakt mit dem Tollwutverdächtigen Tier die Wunde (oder auch die Hände, wenn keine Verletzung vorliegt) sofort mit klarem Wasser, oder mit einer Seifenlösung waschen. Am besten danach die Wunde und Umgebung mit Jod oder Alkohol desinfizieren. Bei blutigen Verletzungen muss umgehend ein Antiserum gespritzt werden. Weder Gegengift, noch Impfserum wirken, wenn bereits erste Symptome aufgetreten sind. Die Erkrankung verläuft in solchen Fällen immer tödlich, trotz aller Bemühungen.
Prophylaxe/Impfung Für Menschen, die mit Waldtieren, Wildtieren oder streunenden Tieren häufig in Kontakt treten, bei Individualreisen und bei längeren Reisen sollte man den zur Verfügung stehende Möglichkeit der Schutzimpfung in Anspruch nehmen. Nur die Impfung bietet zuverlässigen Schutz gegen das Virus. Bei Normalreisen reicht die eigene Aufmerksamkeit als Schutz aus. Deshalb unser Rat: Vermeiden Sie bitte den Kontakt mit streunenden Katzen und Hunden, sowie mit Waldtieren. Sollte es trotzdem zu einem Kontakt und eventuell auch zu einer Verletzung kommen, waschen Sie die Hände (bzw. die Wunde) sorgfältig unter laufendem klaren Wasser, und Seife aus und desinfizieren Sie die betroffene Stelle. Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Suchen Sie am besten sofort einen Arzt auf und schildern Sie ihm den Vorfall möglichst ruhig und detailliert. Auch die vorbeugende Impfung – falls sie im Heimatland nicht eingeholt wurde – kann und muss noch im Urlaubsland erfolgen. In den Tropen und Subtropen gelten ALLE Tiere als potenzielle Überträger des Lyssavirus. Verlassen Sie sich nicht auf Ihr Glück!