Beschreibung/Ursache Die Erreger sind Parasiten, mit dem Namen Trypanosoma. Diese werden mit dem Stich durch die Tsetsefliege an den Menschen übertragen. Bei der Erkrankung wird zwar zwischen zwei Arten unterschieden, jedoch besteht der Unterschied nur in der Dauer der Krankheit, sowie in der Art des Erregers.
In beiden Fällen endet die Krankheit immer tödlich, sofern keine unverzügliche ärztliche Behandlung erfolgt. Der Erreger der ostafrikanischen Schlafkrankheit ist Trypanosoma brucei rhodesiense, der neben Menschen auch Haus- und Nutztiere befällt. Tiere können auch als natürliche Reservoirs dienen. Der Erreger der westafrikanischen Schlafkrankheit ist Trypanosoma brucei gambiense. Dieser Erreger befällt jedoch ausschließlich Menschen. Bei Tieren wurde dieser Erreger bisher nicht nachgewiesen. Die Überträger der Erreger sind die Tsetsefliegen, und auch hier gibt es bei beiden nennenswerte Unterschiede. Die ostafrikanische Schlafkrankheit wird durch eine Art Tsetsefliege übertragen, der im trockenen Busch lebt. Dies stellt auch für Safari-Touristen also eine große Gefahr dar. Die westafrikanische Schlafkrankheit wird durch eine Tsetsefliege übertragen, die wiederum eher in "feuchten" Gebieten zu Hause ist. So zum Beispiel in Wäldern in Gewässernähe.
Inkubationszeit: Ostafrikanische Schlafkrankheit 3-20 Tage Westafrikanische Schlafkrankheit 14-21 Tage
Symptome/Diagnose Beide Arten der Schlafkrankheit verlaufen in zwei Phasen, wobei Phase 1 bei der ostafrikanischen Schlafkrankheit deutlich schwerer verläuft, als bei der westafrikanischen. Viele Patienten versterben hier bereits zu Beginn der ersten Phase, vor allem wenn diese keine Behandlung bekommen. Im ersten Stadium entsteht ein so genannter Trypanosomenschanker (eine teigig wirkende Schwellung). Der Schanker entsteht direkt an der Einstichstelle und ist sehr schmerzhaft. Die Patienten bekommen Fieber und die Lymphknoten schwellen an. Typische Stelle für eine Lymphknotenschwellung bei der Schlafkrankheit ist der hintere Halslymphknoten. Nach einigen Tagen, oder Wochen heilt der Schanker selbständig aus. Die Erreger der ostafrikanischen Schlafkrankheit vermehren sich relativ schnell und es kommt im Verlauf zur Phase 2. Durch den Blut- und Lymphweg breiten sich die Parasiten im Körper aus. Zwischen Phase 1 und Phase 2 vergehen meist nur wenige Tage. Bei der westafrikanischen Schlafkrankheit kann jedoch dieser Zeitraum Wochen, Monate, sogar Jahre betragen. Phase 2 äußert sich im hohen Fieber, Kopf-, und Gliederschmerzen. Die Patienten klagen über häufigem Wechsel ihres Wohlbefindens. Mal fühlen sie sich wohl, dann wieder sehr krank. Juckreiz, Schwellungen im Gesicht und an den Beinen, fleckiger Hautausschlag und eine Vergrößerung der Milz gehören ebenfalls zu den Symptomen der Phase 2.
Für die Diagnose wird im ersten Stadium im Blut, sowie in den Gewebeproben aus den Lymphknoten der Erreger mikroskopisch nachgewiesen. Der Erregernachweis in Phase 2 wird in der Regel aus dem Liquor durchgeführt. Sind hier Erreger zu finden, so ist dies ein deutliches Zeichen dafür, dass das Nervensystem bereits betroffen ist. Natürlich stehen den Medizinern auch einige weitere Methoden zur Verfügung, die Erreger im Blut, oder Liquor nachzuweisen. Die Untersuchung ist vor Therapiebeginn sinnvoller, da lebendige Parasiten unter dem Mikroskop besser zu erkennen sind.
Therapie/Verlauf Eine Therapie bei der Afrikanischen Schlafkrankheit erfolgt stets stationär und unter ständiger medizinischer Betreuung. Bevor man mit der Behandlung beginnt, wird eine Lumbalpunktion vorgenommen, um festzustellen, ob das Nervensystem bereits von den Erregern befallen ist. Für die Behandlung stehen den Ärzten mehrere spezielle Präparate zur Verfügung, die eingesetzt werden können. Welche Medikamente wirkungsvoll eingesetzt werden können, hängt in erster Linie davon ab, ob das Nervensystem bereits betroffen ist, oder nicht. Leider sind diese Medikamente keineswegs frei von Nebenwirkungen. Ganz im Gegenteil. Die Nebenwirkungen können bleibende Schäden an Nieren, oder am Kreislauf verursachen. Die Sterblichkeitsrate konnte bis auf 3-10% gesenkt werden, durch die Entwicklung dieser Medikamente.
Zum Verlauf der Erkrankung kann man sagen, dass die Krankheit unbehandelt immer tödlich endet. Nur in ganz seltenen Fällen konnte man von einer Spontanheilung berichtet werden. Diese wenigen Spontanheilungen erfolgten in der Phase eins, noch vor dem Befall des Nervensystems.
Prophylaxe/Impfung Eine Impfung gegen die Afrikanische Schlafkrankheit gibt es nicht. Es existiert zwar eine Möglichkeit der Chemoprophylaxe, jedoch zeigen sich die Fliegen resistent gegen die Wirkstoffe, und somit bleibt diese Möglichkeit absolut außen vor. Die Möglichkeiten, um der Infektion vorzubeugen beschränken sich auf die Bekämpfung der Tsetsefliegen, sowie auf einen konsequenten Insektenschutz. Moskitonetze, schützende Kleidung und das Auftragen von Repellentien kann dabei helfen, Fliegenstiche zu vermeiden.