Der Name Tambo Machay bezeichnet in Peru ein unweit der Stadt Cuzco gelegenes Bauerndorf sowie ein Wasserheiligtum der Inka. Das Heiligtum besteht aus vier terrassenförmig angelegten Ebenen, über welche sich das Wasser ergießt. Die genaue Herkunft der unterirdisch verlaufenden Quellen konnte bis heute
noch nicht geklärt werden. Damit das Wasser in Tambo Machay zu den einzelnen Plätzen gelangen kann, wurde der natürliche Felsen künstlich behauen, so dass das Wasser über mehrere Nischen zu den einzelnen Wasserspielen geleitet werden kann. Die Legende weist den drei Wasserläufen jeweils spezifische Bedeutungen zu. Das Trinken aus dem rechten unteren Wasserlauf soll zu einer deutlichen Verjüngung des Aussehens führen, während der Genuss des aus dem linken unteren Wasserlauf fließenden Wassers die Geburt oder Zeugung von Zwillingen bewirken soll. Wer hingegen aus dem oberen Wasserlauf trinkt, wird eine allgemein segensreiche Erfahrung machen.
Der Name stammt aus der Indianersprache Quechua, Tanpu Mach'ay bezeichnet einen Rastplatz oder einen Ort der Ruhe. Wer die das Wasserheiligtum umgebende Natur auf sich wirken lässt, erfährt die beruhigende Wirkung sowohl der Landschaft als auch des leise plätschernden Wassers. Das Wasserheiligtum zeigt sowohl die Verehrung der Inka für die Natur als auch ihre Fähigkeit zu deren Nutzbarmachung an. Vermutlich wussten die Erbauer des Wasserheiligtums von Tambo Machay auch über die Heilkräfte des Wassers Bescheid.
Der Platz wird auch als Höhlenherberge oder "Ort der Freude" bezeichnet. ein weiterer bekannter spanischer Name lautet Baño del Inca (Bad des Inka). Besondere Beachtung verdienen die Leistungen der Erbauer der Wasserspiele von Tambu Machay auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Versorgung des gleichnamigen Bauerndorfes in zehn Kilometern Entfernung vom Inkatempel mit fließendem erst seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts verwirklicht wurde.