Die in etwa zwölf Kilometer Entfernung von Kapstadt im Atlantik gelegene Insel Robben Island (Robbeneiland) ist für Touristen interessant, da Nelson Mandela auf ihr den größten Teil seiner Gefangenschaft verbrachte. Heute ist die Insel ein Naturschutzgebiet, das ehemalige Gefängnisgebäude wird als Museum genutzt.
Als Gefängnisinsel diente Robben Island fast ausschließlich der Unterbringung politischer Gefangener, bei diesen handelte es sich überwiegend um Kämpfer gegen die früher in Südafrika vorgeschriebene Trennung der Bevölkerung nach Hautfarben (Apartheid). Der spätere Präsident der Republik Südafrika, Nelson Mandela, galt als zentrale Führungsperson des Widerstandes gegen die Apartheid und kämpfte auch in der Haft um bessere Lebensbedingungen. Er hatte auf der Gefängnisinsel den Erfolg, dass den Gefangenen Bildung erlaubt wurde und konnte letztendlich gemeinsam mit seinen Mitstreitern die Apartheid in Südafrika abschaffen. Die Insel war als Gefängnisinsel ideal geeignet, da auf Grund der sehr großen Entfernung zum Festland und wegen der sehr kalten und starken Strömung Fluchtversuche nahezu ausgeschlossen waren. Das Museum auf der ehemaligen Gefängnisinsel informiert über die anfangs sehr harten Haftbedingungen, so mussten die Gefangenen in den ersten Jahren auf dem recht kalten Fußboden schlafen. Die Ausstellung im Inselmuseum erzählt auch die weniger bekannte Nutzung von Robben Island vor der Inhaftierung politischer Gefangener. So war Robbeneiland Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts noch ein Verbannungsort für an der Lepra erkrankte Bewohner Südafrikas.
Bereits während des sechzehnten Jahrhunderts wurde Robben Island als Gefängnisinsel genutzt, diese Verwendung wurde durch die Engländer im achtzehnten Jahrhundert vorübergehend beendet, ehe der damalige Apartheidstaat die Insel ab dem Jahr 1961 wieder zur Unterbringung politischer Gefangener nutzte. Die Insassen der Insel mussten im Steinbruch schwere körperliche Arbeiten verrichten und wurden nur unzureichend verpflegt. Abgebaut wurde im Steinbruch Schiefer. Im Laufe der Geschichte wurden auf Robben Island auch Angehörige eines Stammes interniert, die Khoikhoi widersetzten sich der Eroberung des heutigen Südafrika durch die Europäer.
Eine Fahrt auf die ehemalige Gefängnisinsel Robben Island beginnt für Touristen im Hafen von Kapstadt, auf der Insel verdient neben der ehemaligen Haftanstalt auch der Leuchtturm besondere Aufmerksamkeit. Die Pflanzen auf der Insel sind typisch für kältere Gebiete an der See. Robben Island ist in seiner Gesamtheit heute sowohl eine nationale Gedenkstätte Südafrikas als auch seitens der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.